Was sich bereits beim Nationenwettbewerb abzeichnete, fand bei der 11. Eisstock-Weltmeisterschaft im Weitenwettbewerb im Einzel vor etwa 2000 begeisternden Zuschauern eine Fortsetzung. Die österreichischen Kraftpakete waren auf dem Eisschnelllaufring der WM-Arena Ritten eine Nummer zu groß für das deutsche Quartett.
Letztendlich entschied die Nuance von vier Zentimetern welcher Weitenjäger in den kommenden zwei Jahren als Weltmeister durch die Lande zieht. Aber nicht der rot-weiß-rote Topfavorit, Rekord-Weltmeister und Titelverteidiger Bernhard Patschg aus St. Johann im Pongau triumphierte, sondern dessen Landsmann Rene Genser. Der für den ESV Ladler Eisstöcke Graz startende Modellathlet katapultierte den Eisstock im zweiten Durchgang auf 138,90 Meter. Patschg hatte zwar als einziger aller zwölf Finalteilnehmer vier von fünf Versuchen über 133 Metern, doch blieb sein Bester bei 138,86 Metern stehen.
Dass die beiden bärenstarken Österreicher in Klobensein in einer eigenen Liga schossen, zeigt der deutliche Rückstand des deutschen Bronzemedaillengewinners Peter Rottmoser vom SV Schechen. Trotz extremer Trainingsarbeit fehlten dem Weltmeister von Waldkraiburg 2012 mit 129,98 Metern fast neun Meter auf das Spitzenduo. Fünfter wurde der zweifache Junioren-Weltmeister Markus Schätzl vom SV Oberbergkirchen. Daniel Ulreich (SSV Wildpoldsried) und Christian Englbrecht (SV Oberbergkirchen) belegten die Ränge sieben und neun.
Ebenfalls sehr spannend war der Kampf um den Weltmeistertitel der Gruppe B, den der Schweizer Tobias Bischoff mit 31 Zentimetern Vorsprung vor dem Australier Barry O’Donnell bejubeln konnte.
WM-Endstand 26.02.2016 / Ritten:
- Rene Genser (Österreich) 138,90 Meter
- Bernhard Patschg Österreich) 138,86 Meter
- Peter Rottmoser (SV Schechen) 129,98 Meter
- Markus Bischof 125,59 Meter
- Markus Schätzl (SV Oberbergkirchen) 122,35 Meter
- Markus Weichinger (Österreich) 118,43 Meter
- Daniel Ulreich (SSV Wildpoldsried) 118,08 Meter
- Thomas Pichler (Italien) 116,87 Meter
- Christian Englbrecht (SV Oberbergkirchen) 115,70 Meter
- Tobias Bischoff (Schweiz) 104,17 Meter
- Barry O’Donnell (Australien) 98,04 Meter
- Werner Bozner (Italien) 93,36 Meter
Bericht: Oberbayerisches Volksblatt GmbH & Co. Medienhaus KG
Fotos: Peter Rottmoser